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Was kann den «Lauf» von Bitcoin stoppen?
8. März 2021 | Guido Hoyer

Soll ich Bank spielen für einen indischen Stahlmagnaten?

Diese alternative Kreditfinanzierungsform sei im aktuellen Niedrigzinsumfeld eine interessante Ergänzung zu Anleihen, wird proklamiert. Als Verkaufsargument wird die Vermeidung von Negativzinsen ins Feld geführt.

Diese alternative Kreditfinanzierungsform sei im aktuellen Niedrigzinsumfeld eine interessante Ergänzung zu Anleihen, wird proklamiert. Als Verkaufsargument wird die Vermeidung von Negativzinsen ins Feld geführt.

Die Verbriefung von Firmenkrediten erlebt einen Boom, als hätte es die Finanzkrise nie gegeben. Vergessen ist das Subprime-Debakel in den Jahren 2008/2009, welches viele Investoren mit verbrieften Hypothekarpapieren in den Ruin getrieben hat. Die aktuellen Geschehnisse rund um die Fondsfirma Greensill sollten ein Weckruf sein! Ob die Kunden der Credit Suisse, die gemäss Medien über ihre Bank rund 7 Milliarden Dollar in «Greensill Produkte» angelegt haben, wirklich wussten, in was sie investieren, darf bezweifelt werden. Heute ist bekannt, dass sie u.a. Debitoren (Forderungen) eines indischen Stahlmagnaten vorfinanziert haben. Der Schuldner hat finanzielle Probleme und es drohen grosse Verluste für Anleger. Jeder Banklehrling in der Schweiz weiss, dass Kredite, gesichert durch Debitoren, ein Hochrisikogeschäft sind. Anleger sollten sich also die Frage stellen: «Kaufe ich lieber eine Nestlé Aktie und werde Teilhaber einer tollen Firma, oder spiele ich Bank für einen qualitativ schlechten Schuldner und erhalte dafür eine «bescheidene» Risikoprämie eines Produkteanbieters, der mir Sicherheit vorgaukelt und der sich notabene mit diesen Produkten eine goldene Nase verdient?» Die Antwort ist klar: Das Risiko-/Renditeverhältnis und die Transparenz sind für den Aktionär deutlich attraktiver! Zudem bewährt sich einmal mehr der Grundsatz: «Investiere nur in das, was du wirklich verstehst…»