Als Reaktion auf den letzten Blog kam wiederholt das Argument, Gold sei im Portfoliokontext „wertvoll“, weil es die leidigen Aktienschwankungen gut diversifiziere.
Das Argument ist, dass Gold in Krisen steige, wenn Aktien sinken. Das kann sein, muss aber nicht: Beim Corona-Einbruch verlor das gelbe Edelmetall parallel zum Aktienmarktverfall -17%. Gehen wir aber von der anekdotischen Evidenz zu den Fakten: Wir betrachten Daten seit dem Zusammenbruch des Bretton Woods Wechselkurssystems (ab Anfang 1974). Ein Aktienportfolio bestehend aus zwei Fünfteln Schweizer Aktien und drei Fünfteln ausländischer Aktien hatte eine Rendite von 7.8% pro Jahr, das Schwankungsrisiko war 15.3%. Mischen wir nun 10% oder 30% Gold bei, so sinkt die Rendite auf 7.6% respektive 7.0%. Das Risiko sinkt auf 14.1% respektive 12.7%; Gold diversifiziert also leicht, kostet aber auch Ertragspotential. Bekannterweise reduziert auch die Beimischung guter Franken-Obligationen das Risiko. Fügen wir bei Aktien statt Gold 10% oder 30% Obligationen hinzu, so reduziert sich die Rendite exakt gleich wie zuvor bei der Goldbeimischung. Das Risiko sinkt aber stärker auf 13.8% respektive 10.8%. Was ist das Fazit: Das Halten von Gold wirkt für viele Anleger beruhigend und Gold hat den Vorzug, ein Realwert zu sein, historisch betrachtet konnte man aber Aktienmarktschwankungen am effizientesten mit guten Franken-Obligationen diversifizieren.